Persönlichkeiten

Leinwandhändler Alois Johanniter

Der bürgerliche Leinwandhändler Alois Johanniter von Lembach trat am 5. Mai 1843 mit seinem Stiefsohn Franz Schulz die Reise nach Wien an. Zu Obermühl bestieg er ein bayrisches Dampfschiff, welches in den hochgehenden Wellen kenterte. Dabei ertrank sein Stiefsohn.

Muehlholz-KapelleJohanniter aber wurde auf wunderbare Weise gerettet. Aus Dankbarkeit ließen er und seine Frau Maria eine Kapelle auf dem Mühlholzberg und einen Kreuzweg errichten. Diese Kapelle wurde am 11. Dezember 1844 auf gnädige Erlaubnis des Bischofs zu Linz, Gregor Thomas Ziegler, zur Feier des Messopfers feierlichst eingeweiht.

Der Leinwandhändler Alois Johanniter war zeitlebens eine geheimnisumwitterte Gestalt. Im Jahre 1809, vermutlich mit den Franzosen, kam er nach Lembach. Sein Name deutet auf südländische, vielleicht italienische Abstammung hin.

Er ließ sich hier als Leinwandhändler nieder und ehelichte Anna Maria, geborene Summerer aus Reichenau, Witwe des 1823 verstorbenen Leinwandhändlers Franz Xaver Schulz.

Das "Markt- und Justizgericht" Lembach erteilte dem Brautpaar die Heiratserlaubnis, weil "gar kein Ehehindernis obwalte und derselbe (Johanniter) zugleich der Militärdienstpflicht gänzlich enthoben ist".

Johanniter war ein geselliger, gastfreundlicher und reiselustiger Mann. Freilich waren es Handelsreisen, die ihn alljährlich in der Hauptsache nach Italien (Venedig, Mailand) fortführten. Bei der Hinfahrt beförderte er meistens vier bis fünf Fuhrwerke Leinen, auf der Rückreise Südfrüchte mit. Er dehnte seine Fahrten oft bis auf ein halbes Jahr aus.

Laut "Bericht über die Gewerbeausstellung in Wien" beschäftigte Johanniter im Jahre 1845 mehr als 100 Weber. Seine Gastfreundlichkeit war bekannt. Fremde fanden in seinem Hause stets für drei Tage Unterkunft und Verköstigung.

Am 8. November 1847 starb Alois Johanniter in Lembach.

Seine Tochter Leopoldine sollte im Jahre 1848 den Grafen Montecuccoli, den ersten Bezirkshauptmann von Rohrbach, ehelichen. Doch diese Heirat unterblieb. Leopoldine wurde eine der größten Wohltäterinnen Lembachs.

Als 1876 der Großteil des Marktes niedergebrannt war, der Gottesdienst in der Mühlholzkapelle abgehalten werden musste und die Glocke von Maria Bründl zu Putzleinsdorf auf dem Lembacher Marktplatz hing, spendete Maria Leopoldine allein 1000 Gulden für den Wiederaufbau der Pfarrkirche. Am 2. Februar 1879 starb dieser einzige weibliche Nachkomme des geheimnisvollen Fremden.


 

Hofrat Dr. Moritz Scheibl, k.k. Bezirksrichter

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Hofrat Dr. Moritz Scheibl wurde am 14. Juli 1861 geboren und ist kurz vor seinem 77. Geburtstag am 12. Juni 1937 in Linz gestorben.

Dr. Moritz Scheibl war langjähriger Gerichtsvorsteher im Bezirksgericht Lembach und Mitbegründer sowie 1. Vorsitzender der Sparkasse Lembach (ab 1. Jänner 1902).

Mit Norbert Hanrieder, Dechant in Putzleinsdorf und Heimatdichter, war er Mitbegründer der Ameisbergwarte. Er war Obmann des Ameisbergvereines von der Gründung im Jahr 1902 bis zu dessen Auflösung im Jahr 1920. Sitz des Vereines war Lembach. Er streckte dem Verein für den Bau der Warte samt Gästehaus 64.000 Kronen vor, welche er bei Auflösung des Vereines 1920 zurück bezahlt bekam.

In der Folge errichtete er neben dem Bezirksgericht sein Wohnhaus, das Haus Lembach 98, heute Moritz-Scheibl-Straße 1 (Familie Kumpfmüller).

1909 wurde Herrn Dr. Moritz Scheibl für seine großen Verdienste von der Marktgemeinde Lembach i.M. die Ehrenbürgerschaft verliehen.

Bei Einführung der Straßenbezeichnungen im Jahr 1983 wurde nach ihm die Moritz-Scheibl-Straße benannt.


 

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Olympiasieger Alfons Dorfner

Der gebürtige Lembacher errang gemeinsam mit Adi Kainz bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin die Goldmedaille im Kajak-Zweier.

Die Olymia-Goldmedaille sowie weitere Preise sind im Heimatmuseum Lembach ausgestellt.

Unserem Olympiasieger zu Ehren trägt die Mehrzweckhalle bei der Volksschule seit dem Jahr 1992 seinen Namen. Weiters wurde eine Straße in der Nähe seines Elternhauses nach ihm benannt.